Am 20. und 21. Oktober 2023 wurde die Ostseeküste von einer schweren Sturmflut getroffen. Bei orkanartigem Ostwind wurden Wasserstände von mehr als zwei Metern über dem normalen Hochwasser erwartet. Im Kreis Rendsburg-Eckernförde waren besonders die Stadt Eckernförde und die umliegenden Gemeinden von der Sturmflut bedroht. Aufgrund der erwarteten Lage wurde die Feuerwehr Osterrönfeld als Teil der 5. Katastrophenschutzbereitschaft des Landes erstmalig in der Nacht von Donnerstag auf Freitag alarmiert. Um 2 Uhr nachts fuhren wir mit einer LF-Besatzung nach Gammelby, wo wir gemeinsam mit anderen Feuerwehrkameraden aus dem Kreisgebiet drei Stunden lang Sandsäcke befüllten und auf Paletten verpackten. Nachts, bei Sturm und Nieselregen, eine herausfordernde Angelegenheit. Morgens wurden wir im Gerätehaus der FF Eckernförde verpflegt, bevor es zurück nach Osterrönfeld ging. Wie sich zeigen sollte, war das einige Stunden später nicht mehr möglich…
Als am Freitag die Wasserstände der Ostsee immer weiter und schneller als erwartet stiegen, wurden wir zunächst erneut für die Nachtzeit (Freitag auf Samstag) eingeplant. Allerdings spitzte sich die Lage derart zu, dass wir mit unserem LF1 bereits um 20 Uhr alarmiert wurden und erneut nach Eckernförde fuhren. Um 21 Uhr folgte eine weitere Besatzung mit unserem LF2. Im Laufe der nächsten Stunden war eine enorme Zahl an Fahrzeugen der Feuerwehr, des THW und der Sanitätsdienste vor Ort. Wie sich zeigte, war das Hochwasser mit Ständen von knapp 2.15 Metern über dem normalen Hochwasser bereits so fortgeschritten, dass unter anderem das Gerätehaus der Kameraden aus Eckernförde nicht mehr erreichbar war und evakuiert wurde. Auch in der Innenstadt von Eckernförde, aber besonders weiter nördlich im Kreisgebiet war die Lage dramatisch. Mehrere Deichbrüche machten Evakuierungen erforderlich, entwurzelte Bäume mussten geräumt werden und natürlich waren zahllose Sandsäcke zu bewegen. Selbst einen Löscheinsatz fuhren wir, als in einer überschwemmten Garage einige Akkus zu brennen begannen. Gegen 3:30 Uhr waren wir zurück in Osterrönfeld.
Insgesamt kamen wir von der Feuerwehr Osterrönfeld mit 22 Kameraden auf 192 Einsatzstunden, 109 Stunden Bereitschaft, 18 Stunden Gerätepflege und 15 Stunden Verwaltungsarbeit. Einige Einsatzstiefel trocknen noch Tage später…